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Ode an die Freude

Der hiesige Katholikentag vom 9. – 13. Mai hatte ein vielfältiges Programm für seine Gäste vorbereitet. Aus der reichen Themenfülle hatte man die Qual der Wahl. Zeitlich und räumlich konnte ich nur ein Angebot, außer den Chorgottesdiensten und dem Oratorium, wahrnehmen.
Unter dem Thema: “Alle Menschen werden Brüder“ wurde das Augenmerk auf die Europahymne gelegt. Mit einer allgemeinen, kurzen Stimmbildungslektion machten wir die Stimmen warm für den Vortag dieses Liedes. Nicht die sehr hohe Originaltonart sollte es sein, davon erhielten wir das erste Arbeitsblatt. Der vierstimmige Satz, den wir als nächstes erhielten, war für den nicht solistisch besetzten Chor transponiert. Es war schön, dass jede Stimme besetzt werden konnte. Diese Übung war für den Vortrag in einem Konzertprojekt, noch am selben Tag, gedacht. Interessant fand ich die Anweisung, dieses Stück nicht im Legato zu singen. Der harmonisch sehr einfache Satz wird eher Akkord für Akkord vorgetragen.
Nach dieser kurzen Anweisung erhielten wir das dritte Arbeitsblatt: die Ode in der Kunstsprache ESPERANTO.
Da diese Sprache keine spezielle Lautschrift hat, kann man sie zuerst langsam und dann in einem guten Tempo ablesen. Ich war noch nie mit dem ESPERANTO konfrontiert worden, und vermute, dass es manchem auch so geht. Deswegen hier der Text der „Ode an die Freude
[1]“ in Esperanto in Kombination mit der Komposition von Ludwig van Beethoven.

Kantu kune amikaro,
ni la ĝojon festas nur,
nek rivero nek montaro
plu landlimoj estas nun.
Ho Eŭropo, hejmo nia,
tro daŭradis la divid‘,
Nun brilegu belo via,
ĉiu estas via id‘. Via flago kunfratigas
homojn post milita temp‘,
Via leĝo nun kunigas
civitanojn en konsent‘. De l‘ Malnova Kontinento,
ĵus ekstaris la popol‘,
gvidas ĝin tre nova sento,
kaj kuniga forta vol‘.
Sub la ŝildo de la juro,
ni vivados en konkord‘
Tio estas nia ĵuro:
unu land‘ kaj unu sort‘.
Jen ekzemplo por la mondo,
jen direkto, jen la voj‘.
Tuthomara granda rondo,
en la paco, en la ĝoj‘.

Singt gemeinsam, Freundesscharen,
feiern wir die Freude nur,
weder Flüsse noch Gebirge
bilden Landesgrenzen noch. O Europa, uns’re Heimat,
allzu lang‘ warst du geteilt.
Nun erstrahle deine Schönheit,
jeder von uns ist dein Spross. Deine Fahne nun verschwistert
Menschen nach der Kriegeszeit.
Dein Gesetz vereint jetzt alle
Bürger in Verständigung.Überall im Alten Erdteil
standen just die Völker auf.
Treibt sie doch ein neues Fühlen
und der Ein’gung fester Will‘.Unterm Schild des Rechtes leben
künftig wir in Eintracht fort.
Denn so lauten uns’re Schwüre:
einig Zukunft, einig Land.Geben wir der Welt ein Vorbild:
hier die Richtung, hier der Weg:
aller Menschheit große Runde
nur im Frieden und in Freud‘.

Autor: Umberto Broccatelli

Übersetzung: Rudolf Fischer

 

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