ANTONIN DVOŘÁK
Am 15. September feiert die katholische Liturgie das Fest der sieben Schmerzen Mariens.
Zu diesem Thema haben auch Musiker Beachtliches geschaffen. Im Jahr 1330 wurde im Kloster St. Emmeran / Regensburg ein Orationale zusammengestellt, das auch ein Gedicht über das Leiden Mariens enthielt. In 20 Strophen wird in sog. Stanzen, eine besondere Reimform, die Not Mariens beklagt.
Im Konzil von Trient wurde das Marienfest, als nicht kanonisiert, abgeschafft. Papst Benedikt XIII. nahm das Fest mit dem Verweis auf das Lukasevangelium 2, 34/35 allerdings wieder auf.
Schon 1736 schuf Pergolesi sein berühmtes und beliebtes Stabat Mater. Sogar Joh. Seb. Bach wurde davon inspiriert und schuf daraufhin den Psalm 51. Im Jahr 1880 wurde dann in Prag das Stabat Mater von Dvořák uraufgeführt. Sehr tragische Todesfälle in seiner Familie waren der Anstoß zu dieser Komposition.
Das Werk dauert 1½ Stunden und kann als musikalisch kurzweilig bezeichnet werden. Händel, Wagner, List und auch Mahler beeinflussen seinen Stil. Die Kirchenmoderne und auch die Mittelalterliche Musik sind ihm Inspiratoren. Hier ein Lamento-Thema (chromatisch abwärts geführter Bass) dort eine cyclische Komposition (Anfang und Ende sind gleich) zeigen die Gewandtheit seines Könnens. Auch gläubig-religiöse Botschaften sind zu erkennen. Sieben Tonarten gebraucht er, sicher ein Symbol für die Zahl 7, die im Hauptthema enthalten ist.
Eine besonders gelungener Abschnitt aus dem Werk, das Sänger und Zuhörer gleichermaßen zu berühren vermag, ist “EIA, MATER”. Auch die handwerkliche Perfektion des Komponisten ist hier offenkundig. “Besser kann man es nicht machen”.
Die meisten hier benannten Werke von diversen Künstlern sind leicht bei YouTube zu finden.